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Drachenflugweltmeisterschaften 2023 in Krusevo: 

Österreich gewinnt in der Teamwertung als auch in der Einzelwertung den Weltmeistertitel

(im Team 2 Mitglieder des Soaring Clubs)

Vom 6. bis 19. August haben die Drachenflugweltmeisterschaften in Krusevo/Nord Mazedonien stattgefunden. Neben der Klasse 1 wurde auch in der Starrflüglerklasse FAI 5 geflogen – und das mit tollem Erfolg für Österreich. Gleich vorweg: Österreich hat sowohl in der Teamwertung als auch in der Einzelwertung den Weltmeistertitel nach Hause gebracht!

Aber erstmal von vorne: Die Wettbewerbsszene in der FAI 5 Klasse ist klein, sodass es gar nicht so einfach war ein 5-köpfiges Team aufzustellen. Während Anton Raumauf und Christopher Friedl zu den erfahrenen WM – Piloten zählen, hatte Andreas erst an einer WM teilgenommen. Während Soaringclubmitglied Christian Hofer wenigstens vor seiner kinderbedingten Fliegerkarenz bereits WM Erfahrung sammeln konnte, ist der 5. Teilnehmer vom Soaringclub, Martin Grössinger zwar mit guter Streckenflugerfahrung aber recht wenig Wettbewerbserfahrung hinzu gestoßen.

Leider ist kurz vor der Abfahrt der Teamleader und vorgesehene Fahrer wegen starker Zahnschmerzen ausgefallen, sodass der WM Start von Organisationsschwierigkeiten geprägt war. Auch um die Team-Shirts, die schon für die Eröffnungsfeier gebraucht wurden, haben sich die Österreicher erst in Mazedonien gekümmert, was sich durch den leichten rosa-Stich in der Österreichflagge auch bemerkbar gemacht hat. Naja – Die Erföffnungsfeier war für die Österreicher ohnehin nur ein Kurzbesuch. Es mussten noch Dachträger für einen lokalen VW Sharan umgebaut werden, und Martin hat die Eröffnungsfeier gleich vollständig wegen einer Außenlandung währen des Trainingsfluges verpasst. Dafür hatte das Team zum Wettbewerbsstart letztendlich 2 lokale Abholer weil Christian so nett war, auch seinen noch zu Verfügung zu stellen.

Der erste Task wurde vom Task Komitee mit 86km eher kurz angesetzt. Den Piloten kam das sehr entgegen. Schließlich waren viele mit der Umgebung nicht besonders vertraut. Und die Gesetze der Alpen gelten in diesem Fluggebiet nicht. Im Laufe der Tasks stellte sich heraus, dass im Gegensatz zu den Alpen das Flachland die verlässlicheren Thermikquellen bietet, als das umliegende Bergland. Wer sich auf seinen langjährig trainierten Alpeninstinkt verließ, und die vermeintlich sicheren Thermikspots der Berge vorzog, wurde meistens bestraft. Auch untypisch ist der nach unten zunehmende Wind, der das Aufdrehen aus tiefen Schichten teilweise nochmals erschwert. Während Andreas und Toni einen guten Rhythmus fanden, und jeden Tag ins Ziel flogen, gelang es dem gesamten Team nur am 2. Task vollzählig im Ziel zu landen. Christopher der mit 3 Tagessiegen zu den Topfavoriten für den Weltmeistertitel zählte, musste leider bei Task 4 und 5 außenlanden, was letztlich zu einem 5. Platz in der Gesamtwertung führte. Andreas und Toni brachten jeweils einen Tagessieg nach Hause, was für Andreas zum 3. Platz und Toni zum Weltmeisterstitel führte. Martin hatte 3 Außenlandungen und konnte wie Christian nur zwischenzeitlich mit den Top Piloten mithalten. Christian, der sich im Laufe des Bewerbs stark steigern konnte, ist gegen Ende des Wettbewerbs leider krankheitsbedingt ausgefallen. So lag es an Toni, Andreas und Christopher, die Teamwertung zu gewinnen. Während der letzten 3 Tasks wechselte die Führung in der Teamwertung täglich zwischen Deutschland und Österreich. Vor dem Finale hatte Österreich lediglich 134 Punkte (bei Gesamt ca. 14000 Punkten entspricht das weniger als 1%) Rückstand auf Deutschland. Die Entscheidung musste also am letzten Wettbewerbstag (Task 9) fallen. Während des Tasks lagen 2 deutsche Piloten souverän vorne und wurden allmählich von Andreas und Christopher eingeholt. Vor dem Endanflug war der Rückstand in der Gesamtwertung nur noch gering, aber dennoch kaum noch aufholbar, sodass den Deutschen der Titel bis zur letzten Sekunde sicher scheint. Die deutsche Teamchefin erhielt sogar schon Glückwünsche aus der Heimat von Fans, die das spannende Livetracking verfolgten. Plötzlich in den letzten Minuten wendete sich das Blatt, wie klar wurde, dass die beiden deutschen Piloten die letzte Thermik zu früh verlassen haben und den Zielflugplatz nur um wenige 100m verpassen sollten. Sie wurden in der Taskwertung hinter alle Piloten gereiht, die das Ziel erreichen und so wurde das deutsche Team schließlich auf den 2. Platz verwiesen.