Sicherheit geht uns alle an. Jeder Pilot muss die gültigen Flug-Vorrangregeln bestens kennen und diese auch aktiv anwenden. Im Zweifelsfall ist nachgeben besser als ein Crash.

Vorrangregeln kommen zur Anwendung, wenn bei der Annäherung zweier Luftfahrzeuge kein ausreichender Sicherheitsabstand eingehalten werden kann (diese Regeln beziehen sich nicht nur auf Para- und Hängegleiter). Der Pilot, dem Vorrang zusteht, hat Richtung und Geschwindigkeit beizubehalten. Er ist aber nicht von der Verpflichtung befreit, alles zu tun, um einen Zusammenstoß zu vermeiden!

Vorrang geben

Paragleiter sind bezüglich der Vorrangregeln Hängegleitern und Segelfliegern gleich gestellt, gegenüber motorisierten Luftfahrzeugen aber Vorrang berechtigt.

Gegenrichtung

Kommen 2 Luftfahrzeuge aufeinander zu, müssen beide nach rechts ausweichen.

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Kreuzende Kurse

Nähern sich 2 Luftfahrzeuge auf kreuzenden Kursen, muss der Pilot des von links kommenden Luftfahrzeuges ausweichen.

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Überholen

Der Überholte hat Vorrang. Überholt wird rechts.

Fliegen am Hang

Im Hangaufwind werden beim Achtern die Wenden stets vom Hang weggeflogen. Nähern sich zwei Paragleiter (bzw. Hängegleiter, Segelflugzeuge) auf Gegenkurs, so muss derjenige nach rechts ausweichen, der den Hang zur Linken hat.

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Vor einer Kehre muss sich der Pilot davon überzeugen, dass der Luftraum hinter ihm frei ist.

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Fliegen in der Thermik 

Im thermischen Aufwind wird normalerweise gekreist. Der Pilot, der als Erster in einem thermischen Aufwind kreist, bestimmt die Drehrichtung. Alle Nachkommenden haben in derselben Richtung zu kreisen.

Dem tiefer Fliegenden und schneller Steigenden muss Vorrang gegeben werden.

Verliert man ein im selben Aufwind und in der Nähe kreisendes Luftfahrzeug aus den Augen, so ist der Aufwind sofort und ohne weitere Richtungsänderung zu verlassen.

Einem im thermischen Aufwindgebiet kreisenden Hänge- bzw. Paragleiter oder Segelflugzeug ist auszuweichen.

Das Bundesrecht Auszugsweise für PG/HG

Das LVR Fassung 2010 03 01 gesamt

 

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Start

Nur starten, wenn der Luftraum vor dem Startplatz frei ist. Ein Pilot in der Luft hat immer Vorrang!

Landung

  • Der im Endanflug Befindliche und Niedrigere hat Vorrang.
  • Lokale Regelungen bezüglich des Fliegens der Landevolte sind zu beachten. Im Zweifelsfall gilt die Linkslandevolte.

Verhalten gegenüber anderen Luftverkehrs-Teilnehmern

  • vor Einleitung einer Kurve vergewissern dass der Luftraum im geplanten Flugweg frei ist
  • überwachte Lufträume strikt meiden
  • Vorrangregeln beachten
  • nicht in Wolken einfliegen
  • auf gemeinsamen Landeplätzen Hängegleiter nicht behindern, da diese weniger wendig, aber schneller als Paragleiter sind. Sie benötigen daher mehr Platz für die Landeeinteilung.
  • Im Bereich des Übunghanges der Flugschule auf Schüler und Anfänger achten.

Achte auf die Umwelt

Gerade im Gebirge reagieren Tier- und Pflanzenwelt besonders empfindlich auf Störungen durch unachtsames Verhalten. Die Auswirkungen des Flugsportes auf die Natur sind daher keineswegs zu vernachlässigen. Um Konfliktsituationen zu vermeiden und die mit dem Para- und Hängegleiten verbundenen Belastungen der Natur auf ein Mindestmaß zu beschränken, sollte man ein paar Grundregeln beachten:

  • Nicht schreien oder Lärmen, weder am Boden noch in der Luft
  • keinen Müll wegwerfen
  • Wege nicht verlassen
  • möglichst die vorgesehenen Start- und Landeplätze benutzen
  • das Aufscheuchen von Wild (durch gezielte Tiefflüge, Lärmen, …) unbedingt vermeiden, vor allem im Winter. Naturschutzgebiete respektieren, entsprechende Hinweistafeln beachten
  • keine Landungen in ungemähten Wiesen; wenn es dennoch einmal passiert, dann am Rand landen und schnellstmöglich die Wiese verlassen, Zuschauer fernhalten und ggf. das Gespräch mit dem Bauern suchen, eventuell eine kleine Entschädigung anbieten, nachgeben, nicht streiten! Bitte bedenke, dass auch das Fluggebiet Hohe Wand u.a. vom Wohlwollen der Bauern und Jäger abhängig sind. Dieses Wohlwollen sollte man vor allem als Gast nicht strapazieren!