You are currently viewing Sicherheitssymposium 20.5.2022
Sicherheitssymposion2022

Der Soaring Club lud zum zweiten Teil des Sicherheits-Symposiums, diesmal in Präsenz und nicht mehr online. Die Themen waren Analyse von Störfällen, kniffeligen Flugsituationen, Unfällen, Besonderheiten der Start- und Landeplätze.

Bei gutem Flugwetter waren ca. 25 Mitglieder anwesend. Die Veranstaltung begann mit etwas Verspätung da sich um 18h noch einige in der Luft befanden. Unter der Moderation unserer Obfrau Helga Zausinger entwickelte sich rasch ein reger Gedankenaustausch.  Hier eine kurze Zusammenfassung der Wortmeldungen.

Südstartplatz

Manche meiden ihn. Empfehlenswert ist ein Start am Südstart – wie der Name sagt – ausschließlich bei reinem Südwind. Bei Ost-Komponente gibt es Rotoren vom Skywalk. Wenn der Wind stärker wird, dreht er auf Ost.

Beim Skywalk steht eine Windfahne, die man vom Südstart gut im Blick hat und die in Verbindung mit dem Windsack am Südstart gute Informationen liefert.

Am Südstart sollte nur starten, wer den Rückwärtsstart und den kontrollierten Startabbruch beherrscht.

Auch vor einem Start am Oststartplatz kann man sich einen guten Überblick vom Südstart verschaffen.

Toplandeplatz

Beim Landeanflug hat man die Windsäcke am Toplandeplatz, am Oststart und am Südstart gut im Blick. Lange beobachten, ob die Verhältnisse stabil sind.

Von den provisorisch angebrachten Windspionen hat sich vor allem der (von der Kante gesehen) linke mittlere gut bewährt. Auch auf der gegenüberliegenden Seite sollte eine Windfahne angebracht werden. Vergleichen mit dem Windsack.

Nach 16h ist eine Landung am Toplandeplatz meistens (relativ) gefahrlos.

Auf die Windanzeige des Variometers achten: Bis 15 km/h OK, bei stärkerem Wind nicht am Toplandeplatz landen.

Bei stärkerem Wind ist eine Landung am Oststartplatz zwar schwierig, aber er ist weniger anfällig auf Rotoren. Das Landen auf dem Oststartplatz wurde in der Vergangenheit kontrovers diskutiert. Bei regem Flugbetrieb und Schulungsbetrieb bitte nicht landen. 

Achtung vor dem Lemming-Effekt. Nicht jeder ist gleich erfahren, und die Verhältnisse können sich rasch ändern. 

Bei starker Thermik: Das Nachsaugen von Thermiken kann Rückenwind verursachen. In diesem Fall lieber mit Rückenwind landen als noch versuchen, umzudrehen. Zur Not auf den Knien oder auf dem Protektor landen.

Bei zu hohem Anfliegen: Keinesfalls Ohren anlegen sondern auf Geschwindigkeit achten. (Mini-)Wingovers sind in diesem Fall eine gute Möglichkeit, Höhe abzubauen.

Gegenanflug über den Bäumen, nicht über der Wiese. Ein Absturz ist über Bäumen weniger gefährlich.

Achtung auf die Steigung der Wiese, man landet bergauf.

Hoch genug anfliegen, dann hat man Zeit um auszuprobieren und ggf. wieder hinaus zu fliegen.

Hinten abachtern.

Entweder ganz hinten landen oder ganz vorne landen.

Die abgezäunte Weide ist privat, dort zu landen vermeiden.

Mit den alten Schirmen, die eine schlechte Gleitzahl hatten, war es leichter zu landen. Man ist schneller durch die turbulente Zone gesunken.

 

Soaring und Ausweichregeln, Mischbetrieb

Gemeinsames Kurbeln: Der Schirm ist wendiger beim Nachzentrieren als ein Hängegleiter.

Bei Turbulenzen klappt der Drachen nicht, sondern er biegt bis zu 90° ab. Deswegen muss zu Drachen ein größerer Sicherheitsabstand eigehalten werden.

Generell: Sicherheitsabstand (auch zwischen ParagleiterInnen) 50m, außer mit guten FreundInnen. 

Bei guten thermischen Bedingungen braucht man nicht nahe an der Wand zu fliegen. Dann ist es sicherer, weiter von der Wand weg zu fliegen.

Unterschätzt nicht wie schnell man plötzlich steigen oder sinken kann!
–>nicht knapp drüber oder drunter aneinander vorbei fliegen

Rück- und Ausblick

Auf den ersten Teil des Sicherheitssymposiums, insbesondere auf den Online-Vortrag von Johannes „Blacky“ Schwarz zum Thema Mischbetrieb wird verweisen. Wer nicht dabei war kann Zugriff auf den Mitschnitt bekommen. Bitte um mail an den Vorstand.

Berichte von vergangenen Sicherheitsymposien finden sich hier:

2015 mit Walter Schrempf

2018 mit Michi Saletu und Roman Wasylkiw

Im kommenden Februar planen wir wieder ein Sicherheitssymposium. Themen-Vorschlag: persönliches Risiko Management 

Bei Interesse könnten wir einen Online-Vortrag von Theo de Blic (Englisch mit französischem Akzent) organisieren.

Siegerehrung 2021

Die Diskussionen verlagerten sich mehr und mehr an die Tische und wir wollten nicht länger hungern, darum fand die Siegerehrung während des Abendessens statt.

Durch die corona-bedingten Verschiebungen und Verzögerungen fand die Siegerehrung ungewöhnlich spät im Jahr statt, während die aktuelle Flugsaison schon läuft. Bei der Jahreshauptversammlung Anfang September wurden die Ergebnisse vorab präsentiert. Allerdings war die Flugsaison noch nicht abgeschlossen und, wenn auch niemand ernstlich damit rechnete, waren Verschiebungen nicht ausgeschlossen. Und: Es gab doch noch welche.

Die Ergebnisse 2021 sind hier zu finden: https://www.xcontest.org/2021/soaringclub-hohewand/

SiegerInnen, die nicht anwesend waren, können ihre Pokale beim Gasthof Postl abholen.