siegerehrung

siegerehrungDas Red Bull X-Alps ist nun ein paar Wochen vorbei. Zeit einmal Bilanz zu ziehen und euch ein bisschen was dazu aus meiner Sicht zu erzählen.
Ich habe gehört, dass viele von euch uns Live verfolgt und uns die Daumen gedrückt haben. Vielen Dank dafür. Ich hoffe es war spannend und unterhaltsam zum Zusehen.
Vor dem Rennen habe ich mir 2 Ziele gesteckt: 1. Nicht aus dem Rennen auszuscheiden, sei es durch Verletzung, Erschöpfung, Luftraumverletzung oder der Elimination. 2. Den Turnpoint Monte Blanc zu erreichen. Beide Ziele habe ich, wenn auch jeweils knapp, erreicht.

Insofern bin ich mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Ein kleiner Wehrmutstropfen der bleibt ist die Tatsache, dass ich Monaco nicht erreicht habe. Daran habe ich zwar vor dem Start nicht zu träumen gewagt, aber da noch nie so viele Teilnehmer das Ziel erreicht haben und ich weiß, dass es möglich gewesen wäre, ist das natürlich schon eine Sache die das Bild verändert. Viel wichtiger als diese Punkte ist aber großartige Erfahrung die man bei diesem Bewerb macht. Es ist wirklich unglaublich wie weit man nur zu Fuß und mit dem Schirm in kurzer Zeit kommen kann. Das ist auf jeden Fall großartig. Dazu kommen natürlich eine Menge schöner Erfahrungen beim Fliegen und auch auf dem Boden. Vielfach sind irgendwo fremde Leute auf mich zugekommen und haben mich angefeuert oder wollten Fotos machen. Das ist schon was ganz besonderes. Natürlich gab es auch das eine oder andere nicht so erfreuliche Ereignis. Vor allem was das Fliegen betrifft war es einige Male wirklich extrem. Die Talwinde in Südtirol und der Schweiz waren teilweise nicht nur grenzwertig, sondern eindeutig über der Grenze. Obwohl ich immer versucht habe die Sicherheit groß zu schreiben bin ich doch einige Male in Situationen geraten, die man eigentlich nicht erleben will. Man startet oft bei idealen Bedingungen und fliegt über Gebiete die man eben noch nicht erflogen hat. Wird die Thermik schwächer, findet man sich etliche Täler weiter wieder. Dort kann die Sache ganz anders aussehen. Beispielsweise kam ich so im Vintschgau in einen Talwind mit ca. 50-60 km/h. Teilweise ging es dort sogar vollbeschleunigt rückwärts! Ich war nur froh die Landung dort am Berg gut überstanden zu haben.
Ich war aber nicht der einzige der derartige Erlebnisse hatte. Michael Gebert hat aufgrund der starken Winde sogar das Rennen beendet. Definitiv ein deutliches Zeichen, dass es alles andere als einfach war. Alle die schon öfter dabei waren haben gesagt, dass es von den Flugbedingungen die schwierigste aller Ausgaben des X-Alps war. Körperlich war es dafür wohl eine der leichtesten. Auch mir ging es körperlich sehr gut. Es war bis zum Schluss kein Problem mein Gehtempo beizubehalten oder die täglichen 1000HM oder mehr zurückzulegen. Dank Blasenpflaster, Massagen und anderer Maßnahmen hatte ich weder Blasen, Muskelkater noch sonstige Beschwerden, die eine Rolle gespielt hätten. Vielen Dank an dieser Stelle an meinen Supporter Othmar, der sich perfekt um mich gekümmert hat und an Martin Roth, der uns ein Woche lang begleitet hat und mich immer wieder massiert hat. Das einzig wirkliche Problem war der Schlafmangel der sich trotz der verpflichteten Nachtruhe bemerkbar macht.
Alles in allem ist die Sache also wirklich gut gelaufen und ich bin froh einmal bei diesem Riesenevent dabei gewesen zu sein.
Ich hoffe ihr kommt zahlreich zum Sommerfest, da werde ich mit meiner X-Alps Ausrüstung und einer kleinen Foto Show auch dabei sein. Außerdem gibt es im Oktober noch einen Clubabend an dem ich einen kleinen Vortrag mit Fotos und Videos zeigen werde. Es würde mich freuen wenn da viele von euch kommen.
Fliegergrüße an alle
Gerald